Ist das jetzt eine Portfolio-Seite?
Das für mich naheliegende Thema für einen ersten Blog-Beitrag auf dieser Seite: Selbstreferentiell beschreiben, warum ich die Seite so gemacht habe und nicht anders.
Fiktive Kommentare und echte Antworten
Also irgendwie sieht das nicht wie eine normale Portfolio-Seite aus, was du da für dich gebaut hast.
Was meinst du mit normaler Portfolio-Seite?
Na ja, mit so randlosen Bildern und großen Überschriften ...
Ist einfach nicht meins. Ich will meine Arbeit vorstellen und kein gefaktes Hochglanz-Magazin.
Aber das wirkt doch viel besser mit großen Bildern und nur wenig Text und wenn sich da alles so bewegt beim Scrollen.
Auf mich nicht. Wenn ich Informationen suche und auf so eine Seite komme, klicke ich fast immer gleich wieder weg.
Wieso das denn? Die sind doch oft schön gemacht.
Es nervt einfach, mit Hero-Images und Animationen zugemüllt zu werden und keine brauchbare Information zu finden, weil außer 3 Wörtern in großen Schriftgraden gar keine da ist. Fast immer sehen die Startseiten nach Stockfoto aus, wenn auch nicht die ganz billigen. Einheitsbrei.
Na aber deine ist jetzt schon etwas dröge, man sieht ja fast nur Text.
Findest du? Ich hatte ein paar Stunden an einer großen animierten Grafik im Header gearbeitet. Nach 5 Tagen habe ich sie wieder rausgeschmissen. Zu beliebig und schlecht für die Performance der Seite. Weitere 5 Tage habe ich überlegt, was sonst dort erscheinen könnte. Dann erst habe ich gemerkt: Braucht's nicht – alles gut, wie es ist.
Äh, Moment – was hast du eigentlich gegen Text? Ich finde, Lesen ist immer noch eine tolle Kulturtechnik.
Du willst doch deine Arbeit vorstellen und bei dir steht oben »Visuelle Medien« geschrieben und nicht Texter oder Journalist oder Schriftsteller.
Hm, schon lustig, du sagst »geschrieben« – scheint ja doch nicht ganz unwichtig zu sein. Also ich lese gerne UND schaue mir gerne Bilder an. Aber letzteres genau dann, wann ich es will. Wenn jemand an den Arbeiten interessiert ist, klickt er oder sie eben und bekommt dann die großen Bilder. Ich finde, dass in aktuellen Design-Trends die Prioritäten oft falsch gesetzt sind: Ich will hier jedenfalls keine Werbeanzeigen generieren. Mir kommt es auf etwas anderes an.
Du willst doch potenzielle Kunden überzeugen, dass du der Richtige für sie bist, oder nicht?
Ja klar, genau deswegen. Meiner Erfahrung nach brauchen Kunden alles Mögliche, sogar ab und zu Werbeanzeigen und Hero-Images, aber eben meist nicht in erster Linie. Gute Designer sind für mich jedenfalls Versteher, Berater und Problemlöser. Welche Wege dafür zu gehen sind, entscheidet sich erst im Dialog mit den Kunden.
21.11.2017 ∙ Webdesign
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